Am Freitag, den 29.09.2017 machte ich mich am Nachmittag mit Present Of The Sky Anton *Anton* & Present Of The Sky Fairy Mary *Lady* auf den Weg nach Niederbayern, um am Wochenende erneut an einem Dummyseminar mit Andrea Rüter & Dirk Siekmann teilzunehmen.
Treffpunkt war am Samstag um 09:00 Uhr beim Begegnungshof Mayerhofer. Wie üblich, begannen wir mit einer kurzen Vorstellungsrunde, anschließend ging es für alle Teams gemeinsam ins Gelände. Es wurde eine erste Aufgabe gearbeitet und anschließend die Teams von Andrea & Dirk gebildet.
Während Dirk die Teams bei der ersten Aufgabe begleitet hat, analysierte Andrea in der Wartezone mit den Teilnehmern die Aufgabe und Arbeit. Immer wieder interessant von außen zuzuschauen, zu analysieren und zu lernen.
Nachdem alle Teams die Aufgabe gearbeitet haben, wurden von Andrea & Dirk entsprechende Gruppen gebildet. Andrea arbeitete mit ihrer Gruppe bestehend aus 5 Mensch-Hund-Teams auf einem Feld am Waldrand und die anderen Teams (insgesamt 7 Hunde) blieben mit Dirk auf einer Wiese am Hang. Wir waren eine buntgemischte Gruppe bestehend aus Golden Retriever, Labrador Retriever und einem „Quoten-Curly“.
Anfangs wurden die Aufgaben einzeln gearbeitet und wir haben uns Schritt für Schritt auf die spätere Kombi-Aufgabe vorbereitet. Ziel war es, am Ende eine Kombi-Aufgabe in 2er-Teams zu arbeiten.
Unter Einsatz der Ballmaschine wurde ein Voranpunkt aufgebaut, hier war richtiges Timing gefragt, damit der Hund im richtigen Moment die Nase runternimmt und so zügig zum Erfolg kommt.
Oben am Hang wurden Markierungen geworfen, hier konnte man sehen, welche Hunde bereits mehr Erfahrung hatten und welche Hunde noch zu früh die Nase runtergenommen haben, etc.
Dirk hat wieder viel Wert auf das richtige Handling gelegt, den fairen Umgang mit seinem Hund und dass man als Team mit seinem Hund fungiert und seinen Hund entsprechend unterstützt und hilft, wenn nötig. Oft wird der Hund korrigiert, ihm aber keine Alternative angeboten und das Lob kommt teils noch einfach zu kurz. Vielleicht sieht man manche Dinge inzwischen als selbstverständlich an, obwohl dies keineswegs so ist. Man sollte seinen Partner Hund immer wieder loben und bestätigen, wenn er die Kommandos schön annimmt, erwünschtes Verhalten zeigt und ihm eine Alternative aufzeigen, wenn man ihn korrigiert. Die gemachten „negativen“ Erfahrungen mal aus seinem Kopf streichen und seinem Hund vertrauen, seinen Hund selbstsicher führen und diese Sicherheit auf seinen Hund übertragen. Man hat schon am ersten Tag wieder gesehen, was eine klitzekleine Umstellung beim Handling bewegen kann und welche positiven Effekte man dadurch erzielt.
Nachdem am Ende des ersten Seminartages die gestellte Kombiaufgabe von allen Teilnehmern in 2er-Teams erfolgreich gearbeitet werden konnte, haben wir den Tag gemütlich bei leckerem Essen ausklingen lassen. Heike Mayerhofer hat uns an beiden Tagen verköstigt, es hat an nichts gefehlt und es herrschte eine familiäre Atmosphäre und der Unterhaltungsfaktor ist kaum in Worte zu fassen. Was haben wir an diesem Wochenende gelacht. Heike ist wirklich ein ganz besonderer Mensch. Und man hat wieder einmal was fürs Leben gelernt (z. B. die Geschichte hinter dem 1384,…).
Am nächsten Tag war geplant, die beiden Gruppen zusammenzuführen. Wir haben somit auch einen Geländewechsel unternommen und es ging für alle Teams zuerst in den Wald. Dort haben wir in neu zusammengesetzten 2er-Teams (jeweils ein Team aus Andreas Gruppe mit einem Team aus Dirks Gruppe) erneut Kombi-Aufgaben gearbeitet.
Wir gingen einen schmalen Waldweg (entweder mit angeleintem Hund oder in der Freifolge) zu unserem Ausgangspunkt. Die Basics waren an diesem Wochenende immer wieder ein Thema. Die Unterordnungsarbeit ist sowieso ein Thema, welches ein Mensch-Hund-Gespann sein ganzes Leben lang begleitet. Links im Wald stand also auf einem Hügel ein Helfer. Es wurde eine Markierung geworfen, die Fallstelle teilweise nicht sichtbar für den Hund, lediglich die Flugbahn. Bevor der linke Hund diese Markierung arbeiten durfte, wurde er nach rechts in eine kleine Suche geschickt. Es lag direkt am Wegrand etwas versteckt im Totholz ein Dummy, welches zuerst gebracht werden sollte. Anschließend durfte die Markierung vom Hund gearbeitet werden. Der andere Hund hatte in dieser Zeit ruhig neben seinem Besitzer zu warten. Nachdem auch die Markierung gearbeitet wurde (die Markierung wurde je nach Leistungsstand des Hundes entweder lang oder etwas verkürzt geworfen), war der andere Hund an der Reihe.
Für diesen Hund wurde ein bereits ausgelegtes Dummy beschossen, auf welches der Hund dann selbstständig geschickt werden sollte. Problematik hier war, dass wenn der Hund etwas vom Weg abgekommen ist, er relativ schnell außer Sicht war und man ihn dann wieder entsprechend in Sichtweite zurückholen und auf das Stück einweisen musste.
Die letzte Aufgabe an diesem Tag enthielt ein Vollblind, eine kleine Suche und eine Markierung. Gearbeitet wurde auch diese Aufgabe wieder in 2er-Teams.
Die Teams gingen also entweder mit angeleintem Hund oder in der Freifolge los. Auf halber Strecke zum Startpunkt fiel ein Schuss rechts von den Teams im Wald. Der rechte Hund wurde darauf konzentriert, da er später in den Wald geschickt werden sollte. Nach kurzer Ausrichtung ins Suchengebiet ging es noch ein paar Meter weiter zum Startpunkt. Der linke Hund hatte ein Vollblind zu arbeiten (die Teams von Andrea hatten sich diesen Punkt bereits am Samstag aufgebaut und es war schön zu sehen, wie vertrauensvoll auch die jungen Hunde die Richtung angenommen haben). Der Hund musste also „Voran“ über ein Feld geschickt werden, durch einen kleinen Graben hindurch, hinauf auf die Wiese. Dort stand die Ballmaschine. Hier war definitiv Handling, gutes Timing und ein Zusammenspiel von den Mensch-Hund-Teams gefragt. Wenn der Hund am richtigen Punkt angekommen war, musste man den Suchenpfiff geben, die Ballmaschine wurde ausgelöst und der Hund kam zum Erfolg. Auf dem Rückweg wurde eine Markierung geworfen (der Helfer stand auf Höhe der Ballmaschine, jedoch weit genug vom Blind entfernt, was natürlich teilweise trotzdem auch eine Ablenkung für die Hunde darstellte, die das Vollblind arbeiten sollten). Hier galt es aufzupassen, ob der Hund nochmals ein Kommando benötigt oder ob er trotzdem zurück zu seinem Besitzer kommt, nachdem er die Markierung registriert hat. Nachdem der Hund, welcher das Vollblind gearbeitet hat zurück war, wurde der andere Hund auf die Markierung geschickt. Zurück beim Besitzer angekommen, wurde er noch in das Suchengebiet geschickt. Alle Aufgaben wurden doppelt gearbeitet, sodass die Teams alle gestellten Aufgaben arbeiten konnten.
*Anton* & *Lady* haben über beide Tage konstant gut gearbeitet. *Anton* hat wieder seine hervorragende Markierfähigkeit unter Beweis gestellt, auch in schwerem Gelände gelingt es meinem Buben eine Punktlandung hinzulegen. Besonders glücklich war ich, dass er das Vollblind gemeinsam mit mir so gut gearbeitet hat. Es war ein harter Kampf, ich musste in viel handeln aber Aufgeben und „leer“ zu mir zurückkommen ist keine Option für meinen Buben.
*Lady* hat dafür, dass sie noch keine 2 Jahre alt ist, auch hervorragend gearbeitet. Sie hat sich von mir helfen lassen, meine Kommandos gut angenommen und zügig umgesetzt. Ruhig und konzentriert hat sie neben mir gewartet, wenn das andere Team an der Reihe war. Sie hat sich an diesem Seminar auch auf Entfernung im Gelände meist sehr ansprechbar gezeigt, meinen Stopppfiff gut umgesetzt und meine vorgegebene Richtung angenommen. Das kennen wir auch anders. 😉
Lediglich die Helfer machten ihr noch etwas zu schaffen, da kommt der „jugendliche Leichtsinn“ durch. Die sind aber auch so was von toll, da muss man einfach kurz vorbeischauen… 😉
Es war wieder ein sehr schönes Wochenende in bester Gesellschaft. Vielen Dank an Madeleine Adorf für die Organisation, vielen Dank an Heike & ihr Team für das Bereitstellen des Geländes, die Verköstigung und die Unterhaltung in den Pausen und am Abend. Vielen Dank an Anja Jnj für die Bilder und ein ganz großes Dankeschön an Andrea & Dirk für ein super Training! Bis zum nächsten Mal!